Bei der Erwähnung ihres Namens legte sich Seraphines Stirn augenblicklich in Falten, während sie versuchte zu ergründen, woher das unerwartete Wissen gesammelt haben könnte. Der Gerechtigkeit halber musste sie natürlich zugeben, dass sie selbst auch ganz genau wusste, mit wem sie es zutun hatte, auch wenn dieses Treffen nicht unbedingt von ihr geplant gewesen war. Zumindest nicht jetzt. „Richtig, Mr. Ramirez. Schön, endlich mal nicht nur Geschichten über sie zu hören. Auch wenn ich mir das irgendwie anders vorgestellt hatte.“, zweifelnd hob Serah ihre Augenbrauen, während sie noch einmal auf den leblosen Körper zurückblickte und dabei doch für eine Sekunde ein wirklich flaues Gefühl im Magen bekam. Sie musste sich verdammt nochmal zusammenreißen.
Durch das kurze Abschweifen ihrer Gedanken in unangenehmere Bereiche verpasste sie beinahe, wie der Warlock sich in Bewegung setzte, scheinbar ohne auch nur eine einzige ähnliche Gefühlsregung zu zeigen. Eine Sekunde blieb die junge Hexe noch wie angewurzelt stehen, dann lief sie ihm mit schnellen Schritten nach und holte auf, so dass sie mit ein wenig Abstand schräg hinter ihm laufen konnte. „Ein wenig. Ich könnte ihnen einen guten Laden zeigen, jedenfalls behaupten die Menschen hier immer, er wäre es.“ Mit einer beinahe eleganten Leichtigkeit nahm sie die Treppenstufen und widerstand dem Drang, noch einen weiteren Blick zurückzuwerfen. „Aber auch wenn es vielleicht ein wenig unpassend ist..“ Seraphine beschleunigte ihre Schritte, überholte ihn, als er seinen Fuß auf die letzte Stufe setzte und blieb dann vor ihm stehen. Dabei gab sie sich alle erdenkliche Mühe, ihre Geste nicht aggressiv wirken zu lassen, was sie immerhin auch nicht war. Wenn sie einmal ehrlich war, dann wäre die Midwinter auch kein Problem für ihn, wenn er einfach an ihr vorbei wollte. „..ich habe nach ihnen gesucht. Ist nicht leicht sie zu finden, aber die Leute reden zu viel.“, stellte sie fest, war schon wieder abgeschweift und schüttelte den Kopf, als würde dies ihren Gedanken helfen, wieder auf den Punkt zu kommen. „Jedenfalls, naja, ich glaube sie können mir helfen.“, die geflüsterten Worte hingen in der Luft und irgendwie schien sie nicht ganz zu wissen, ob es der richtige Moment dafür war. Ihr Bruder hätte sich wohl nun an die Stirn gefasst und ihr dann unmissverständlich klar gemacht, was sie alles falsch machte.